Es kommt gar nicht so selten vor, dass Schweißer an einem Werkstück arbeiten und die ganze Umgebung in dichtes Rauchgas gehüllt ist. Die Entstehung von Rauch beim Schweißen lässt sich nicht verhindern. Er gehört zum stattfindenden thermischen Fügeprozess. Je nach verwendetem Material kann dieser Rauch jedoch gesundheitsschädliche Bestandteile oder Partikel enthalten. Deshalb ist ein Schweißen ohne Schweißrauchabsaugung ist ein No-Go.
Wie der Schweißrauch entsteht
Mit dem beim Erhitzen entstehenden Thermikstrom gelangen diese Bestandteile nach oben und ziehen meistens am Kopf des Schweißers vorbei. Besonders bei langem Schweißen verteilen sich diese Stoffe also in der ganzen Umgebung. Es wird also nicht nur der Schweißarbeiter selbst vom Schweißrauch belastet, sondern zusätzlich alle Menschen, die mit im selben Raum sind. Das sollte unter allen Umständen verhindert werden. Deshalb hat auch der Gesetzgeber gehandelt und entsprechende Vorgaben bezüglich Schweißrauchabsaugung erlassen. Betriebe und Arbeiter müssen sich also zwangsläufig mit dem Thema auseinandersetzen. Dies bedeutet, dass entsprechende Geräte zur Absaugung installiert werden müssen, die auch die Vorgaben erfüllen. Die Inbetriebnahme einer Absaugung unterliegt sogar einer Dokumentationspflicht und wird kontrolliert. Der Fokus liegt dabei auf einer sogenannten Punktabsaugung. Ideal als Absaugvorrichtung sind Brenner mit integrierter Rauchabsaugung, die mit stationären oder mobilen Absauggeräten betrieben werden.
Was macht Schweißrauch giftig?
Der entstehende Schweißrauch setzt sich aus unterschiedlichen Stoffen zusammen. Unter anderem aus verschiedenen Gasen und Staubpartikeln von einer Größe unter einem Millimeter. Besonders kleine Partikel liegen oft sogar unter 0,1 Millimeter. Die schädlichen Gefahrenstoffe sind geordnet nach ihrer Größe in sogenannten A- und E-Staub eingegliedert. Beim E-Staub, der früher auch Gesamtstaub genannt wurde, handelt es sich um Partikel kleiner als zehn Millimeter, welche beim Atmen in die Atemwege aufgenommen werden könnten. Die viel kleineren Partikel des A-Staubs, auch Alveolenstaub genannt, können sogar bis in die Lungenbläschen (Alveolen) gelangen und sich dort absetzen. Diese Partikel stören folglich den Gasaustausch in der Lunge. Sauerstoff kann dann nicht mehr richtig ans Blut abgegeben werden bzw. Kohlendioxid vom Blut nicht mehr in die Lunge ausgeschieden werden. Die Mehrheit der entstehenden Gase fällt in die Kategorie des A-Staubs. Im Jahr 2014 wurde der A-Staub deshalb mit einer maximalen Luftbelastung von 1,25 mg/m3 in die TRGS 900 hinzugefügt. Es gibt noch eine dritte Kategorie von Partikeln, die beim Schweißen entsteht. Diese fallen sogar in die Reihe des Ultrafeinstaubs, können die Zellmembran durchbrechen und direkt in den Blutkreislauf gelangen.
Welche schädlichen Stoffe sind im Schweißrauch enthalten?
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Metallverbindungen, die im Schweißrauch enthalten sein können. Dies können unter anderem Mangan oder Manganverbindungen sein, genauso wie verschiedene Oxide. Beispielsweise extrem gesundheitsschädliche Bleioxide, Berylliumoxide, Thoriumdioxid, Nickeloxide, Stickstoffoxid oder Kohlenmonoxid. Daneben gibt es noch unterschiedliche Chrom-Verbindungen, Blausäure oder Phosgen und Ozon. Diese Stoffe führen nicht nur zur Staubablagerung in der Lunge, sondern können auch höchst krebserregend sein. Durch eine Schweißrauchabsaugung kann die Belastung der Luft drastisch reduziert werden.
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